Der Waldrand mit schöner Aussicht
Einen Waldrand hat jeder schon einmal gesehen aber vielleicht nicht bewusst wahrgenommen. Ein gut gestalteter Waldrand ist ein ausgesprochen ästhetischer und vielfältiger Übergang vom Wald zum Offenland.
Ein guter Waldrand schützt den Wald vor äußeren Einflüssen. Sturm und starker Wind wird dank des keilförmigen, stufigen aufgebauten Waldrandes über den Wald hinweg geleitet und kann die Bäume somit nicht so stark angreifen. Das typische Klima des Waldes wird durch einen guten Waldrand positiv beeinflusst, da die Feuchtigkeit bei Windstille besser gehalten wird.
Zudem Schützt der Bewuchs die oberen Bodenschicht durch Wind oder Wasser. Dadurch gehen keine Nährstoffe verloren und die Bodenfruchtbarkeit bleibt erhalten.
Er ist im besten Fall 20-30 Meter breit und unterteilt sich idealerweise in verschiedene Zonen. Brennnessel, Holunder, Kornelkirsche, Feldahorn, Rote Heckenkirsche,
Faulbaum und viele andere Pflanzen entwickeln sich natürlich im Waldrand.
Diese Arten sind Futterpflanzen für Raupen und somit eine wichtige Lebensgrundlage und stellen eine Zönose (Gemeinschaft von Organismen verschiedener Arten in einem abgrenzbaren Lebensraum) dar. Insbesondere für Falter wie den kleinen Eisvogel, den Zitronenfalter und den C-Falter sind die Rote Heckenkirsche, der Faulbaum und die Brennnessel wichtige Lebensgrundlagen im Waldrand.
Vögel wie die Goldammer und der Neuntöter finden ebenfalls Lebens- und Brutraum in den Büschen des Waldrandes. Auch viele Amphibien- und Reptilienarten siedeln sich dort an. Das freut besonders ihre natürlichen Feinde wie den Dachs und den Storch. Zudem besiedeln Hasen, Kaninchen und Mäuse den Übergang vom Wald zur Feldflur. Diese wiederum sind die Beute von Fuchs, Krähe, Marder und vielen mehr.
Redaktion: Alte Hansestadt Lemgo, Stadtforst